Ein Dutzend Skidreitausender - Silvretta, Jamtalhütte
Skitourenausfahrt Jamtalhütte - Silvretta-Skidreitausender im Dutzend
Bei traumhaften Wetter- und Schneeverhältnissen erlebten 5 Teilnehmer der Bergsteigergruppe (Helga, Werner, Andreas, Hans, Dieter) ein verlängertes Wochenende, das in seinem Erlebnisreichtum noch lange nachwirken wird. Nachdem sich der Zugang von Galtür doch sehr zäh und lange gestaltet, hatte Hans - und auch Helga - die Idee, von der Bielerhöhe aufzusteigen. Diese lässt sich ja auch im Winter mit Vermuntbahn und Tunneltaxi komfortabel und mühelos erreichen. Nach einer Rast vor der Wiesbadener Hütte stiegen wir zur Tiroler Scharte an, wo sich für 2 Teilnehmer auch noch der Ochsenkopf (3057 m) „mitnehmen“ ließ. Rechtzeitig zum Nachtessen (wie auch an den Folgetagen) erreichten wir unseren Stützpunkt für die nächsten Tage, die gastliche und fast zu komfortable Jamtalhütte.
Am Freitagmorgen starteten wir gleich zur bekannten „Großen Jamrundfahrt“, die uns über 3 Scharten und 5 Gipfel führen sollte: Chalausscharte - Augstenberg (N + S - Spitze) - Fuorcla Urschai - Piz Urschai - Urezzasjoch - Piz Urezzas - Hint. Jamspitze, und als Highlight eine 1000-m-Traumabfahrt im (fast) unverspurten Pulver des Jamtalferners.
Samstags sollte es eigentlich etwas gemütlicher werden, jeder hatte seine Präferenzen.... Hans wollte unbedingt die Schnapfenspitze „packen“, Helga und Werner gönnten sich die Traumabfahrt von der Gemsspitze (Helga wollte sich danach ausfliegen lassen - O-Ton: ich hör auf, schöner kann’s nimmer werden), Andreas und Dieter stiegen zum Nördl. Chalauskopf an, der auch bald über seinen kurzen Felsgrat erreicht war. Eine kurze Abfahrt mit Wiederaufstieg und schon standen wir auf der Gemsspitze. Schon am Vortag hatten wir die 2 Abfahrtsspuren erspäht, die durch die steile Westrinne herabführten, und so war es klar, dass es am Samstag 4 sein mussten, ein schneller Traum! Nun war es auch nicht mehr weit zur Vorderen Jamspitze, vom Skidepot ein kurzer, steiler Schneehang und ein ausgesetzter Felsgrat führte auf den Gipfelturm.
Eigentlich wäre es nun genug gewesen, doch das Gipfelkreuz der Dreiländerspitze war zum Greifen nah, und es war ja erst 14 Uhr.... so querten wir oberhalb vom Jamjoch in eine kleine Scharte und stiegen steil ins obere Becken des Jamtalferners ab. Eine kurze Abfahrt und Querung brachte uns in die Obere Ochsenscharte und über den steilen NW-Hang ins Skidepot, dann über den gut begehbaren Grat zum Gipfelkreuz der Dreiländerspitze. Die über 50 Besteiger des Tages waren schon weg, wir hatten den Gipfel wie auch schon an den Jamspitzen für uns! Und wieder die Traumabfahrt über den Jamtalferner, nur: jetzt musste man schon den unberührten Schnee suchen.
Sonntag! Nun stand der Rückweg nach Partenen an. Helga und Werner wählten den längeren Weg über die Obere Ochsenscharte, der Rest stieg direkt über das Totenfeld zur Haagspitze auf. Wieder eine Abfahrt im teilweise unberührten Pulver über die steile Nordseite ins Bieltal, Hans fuhr weiter ab und bestieg noch eine der Getschnerspitzen, Andreas und Dieter machten mit dem Rauhen Kopf das Dutzend voll. Eine lange, lange Abfahrt nach Partenen, bei der wir überraschenderweise noch unsere Kameraden Spatz und Frieder trafen, schloss sich an.
Nachdem der Verkehrsfunk übermässigen Straßengenuss durch Pistenfahrer meldete, beschlossen wir, den Tag im Gasthof „Zur Mühle“ am Bartolomäberg bei einem hervorragenden Montafonerschnitzel und Ersatz verlorener Flüssigkeit ausklingen zu lassen. (DW)