Ein großes Ziel entsteht......

Ein großes Ziel entsteht

 “Wenn es eine Postkarte wäre, würde man die rote Farbe der Berge kitschig nennen“, meinte Dani letztes Jahr im Herbst, als wir auf der Heimfahrt von Arco die Berge des Rosengartens sahen. Sie leuchteten in der Abendsonne so rot, als würden dort oben rote Rosen blühen. Genau diesen Anblick hatte der Sage nach der Zwergenkönig Laurin der Nachwelt nicht mehr gegönnt. Aus Wut über die Zerstörung seines Rosengartens hatte er den Garten verflucht, damit niemand seine Schönheit mehr sehen sollte, weder bei Tag, noch bei Nacht, doch die Dämmerung hatte er vergessen. Und wir fuhren zufällig in der Dämmerung durch Bozen und schauten hinauf.

“Kann man da auch klettern?“ fragte Dani.  “Ja, aber die höchste Wand liegt auf der anderen Seite, auf der Ostseite der Rosengartenspitze.“ Dani wollte noch wissen: “Schaffe ich das?“  “Ja, aber nur mit diszipliniertem Training“. Sie versprach es. Das letzte Mal hatte ich die Wand 1976 durchstiegen, jetzt wollte ich es auch noch einmal wissen. Somit hatten wir beide ein Ziel für den nächsten Sommer.

Die Wände in der Kletterhalle auf der Waldau sind 16m hoch, die Ostwand der Rosengartenspitze misst 600m, ein Trainingsplan musste her:

Zuerst viel klettern in der Halle,

dann eine 200m-Kletterei in den Bergen,

dann eine 300m-Kletterei in den Bergen,

dann eine 400m-Kletterei in den Bergen,

dann eine 500m-Kletterei in den Bergen,

wenn alles gut gegangen ist, kann man die Rosengartenspitze wagen.

Wie sagte doch der legendäre Paul Preuß: “Bergtouren, die man unternimmt, soll man nicht gewachsen, sondern überlegen sein.“

Das Schöne an einem solchen Trainingsplan ist, dass auch jede einzelne Stufe  einen erlebnisreichen Tag in den Bergen bedeutet. Auf dieser Seite sind jeweils zwei Bilder als Appetithappen zu sehen, die Berichte zu den einzelnen Touren sind extra anzuklicken!  (H.F)

Zurück