Matterhornüberschreitung

MATTERHORN-Überschreitung 

über den Liongrat im Aufstieg und den Hörnligrat im Abstieg

Erst am Montag-Nachmittag des 2. September 2019 kristallisiert sich heraus, dass es mit einer Matterhornbesteigung über den Liongrat (Italienergrat) klappen könnte!

Wir beide, Bergführer Paulin und ich haben, nach anfänglicher Absage im Carrel-Biwak tatsächlich noch zwei Schlafplätze ergattert. Es ist zwischenzeitlich ein großesProblem – bedingt durch eine sehr strenge Reglementierung – einen Hüttenplatz auf der unbewirtschafteten Carrel-Hütte zu bekommen.Also, hektisches und schnelles Packen am späten Montag-Nachmittag mit Aufbruch nach Zermatt gegen 17 Uhr.

Dienstag-3.Sept 2019: Um 8.30 Uhr Fahrt mit der Bergbahn von Zermatt aufs Klein-Matterhorn. Anschließend zu Fuß und mit der Bergbahn nach Cervinia. Aufstieg über das Refugio Orionde (2802m) zur 3830 m hoch gelegenen Carrel-Hütte. Für mich eine Nacht in relativ großer Höhe ohne jegliche vorherige Akklimatisation!

Mittwoch- 4.Sept 2019: Nach kurzer Nacht im „Dampf-Sauna-Betrieb“ - ohne Frühstück – erfolgt der Abmarsch um 4:45 Uhr. Bergführer Paulin gibt Gas, überholt auch gleich zwei Seilschaften. Er will ganz vorne sein, um einem möglichen Stau zu entfliehen. Um 7:30  Uhr, nach nicht einmal 3 Stunden erreichen wir beide die italienische Bergspitze.  Gefrühstückt haben wir bislang noch nicht. Wir beide sind vollkommen alleine auf dem Gipfel des Matterhorns. Eine irre Sicht, unglaublich schön und ergreifend!! Bei völliger Windstille über den schmalen Grat rüber zum Schweizer Gipfel des Matterhorns.  Auch da noch völlige Ruhe. Wir steigen schließlich über den Hörnli-Grat ab und da kommt uns auch schon jener Tross an Bergsteigern entgegen, welche von der Hörnli-Hütte hochkommen.

Wir beide weiter über die Solvay-Hütte  zur Hörnli-Hütte, welche wir schließlich um 11.30 Uhr erreichen. Eine Überschreitung der Extraklasse in knapp 7 Stunden. Bergführer Paulin bleibt zurück auf der Hörnli-Hütte , währenddessen ich zum Schwarzsee gehe und mit der Bahn nach Zermatt mit anschließender Heimfahrt. Gegen 23 Uhr des Mittwochs findet bei mir zu Hause die „Gewaltaktion“ Matterhorn ein glückliches Ende. Vergessen die Strapazen. Freude und Stolz auf das Erreichte. Am Nachmittag des Donnerstags kippt das Wetter am Matterhorn. Schnee bis in tiefe Lagen – der Winter ist eingezogen. (Robert Manz)

 

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