Mountainbike-Schmugglerwege
Mountainbike Ausfahrt
Val d’Uina-Val Mora-Chaschauna Pass, 9.-11.August 13
Am Donnerstag Abend trafen wir uns , das waren Ingo, Hans, Manne, Klaus, Helga und Werner in Sur En am Startpunkt unserer Tour. Am Freitagmorgen fahren wir durch das untere Val d’Uina auf steiler Schotterstraße bis zur Alpe Uina Dadaint, es gibt leichte Regenschauer. Von der Alpe kann man noch ein Stück auf schmalem Trail bis zum Beginn der Felsenschlucht fahren, dann ist Schieben angesagt.
Auf Initiative des DAV wurde zwischen 1908 und 1910 der Weg in die senkrechten Felswände gehauen. Der nur etwa 1 Meter breite und ca. 600 Meter lange ausgesetzte Felssteig verläuft rund 150 Meter über dem Grund der Schlucht. Am Ende der Schlucht folgt ein Hochplateau, an dessen Ende man den Schlinigpaß und damit auch die Landesgrenze zu Italien (Südtirol) überquert. Gleich nach der Grenze gelangt man zur bewirteten Sesvennahütte, wo wir eine verdiente Rast machen und uns die leckeren Sesvennanudeln schmecken lassen. Danach folgt die im oberen Teil recht steile Abfahrt nach Südtirol Richtung Schlinig und Burgeis. Über Schleis und Laatsch geht’s zurück Richtung Schweiz. Wenige hundert Meter außerhalb Laatsch, bei der Straßenkreuzung fahren wir nicht der Hauptstraße entlang, sondern fahren dem sanft ansteigenden Feldweg auf der linken Bachseite entlang aufwärts Richtung Grenze. Nach Taufers passieren wir die Grenze zur Schweiz und radeln noch bis Sta. Maria im Münstertal, dem ersten Tagesziel, kurz bevor uns ein Wolkenbruch erwischt.
Am Samstagmorgen dann blitzblauer Himmel, das verspricht einen herrlichen Biketag . Von Sta.Maria aus fahren wir, einige steile Rampen schiebend durch das Val Vau . Der höchste Punkt ist Dös Radond auf 2234m. Von nun an geht es immer leicht abwärts durch das wunderschöne Hochtal Val Mora. Ab der Alpe Sprella beginnt der geniale Singletrail. Immer knapp über dem Fluss geht es mal auf der rechten , dann linken Seite herrlich bergab. Da kann es schon mal vorkommen, dass an einigen schmalen Stellen der abbrechende Schotter ins steil darunter fließenden Bachbett kullert. Beim Stausee Lago di San Giacomo passieren wir die Grenze zu Italien. Vom See geht es nun über ein Alpsträßchen nochmals 300Hm zum Passo Alpisella auf 2268m. Auf der anderen Seite lassen wir es auf steilem Waldweg bis zum Stausee von Livigno nochmals ordentlich krachen. In der Fußgängerzone genießen wir in einem Bistro noch ein Bier, bevor wir haarsträubend slalomfahrend, manchmal gerade noch einem Zusammenstoß ausweichend, durch die Touristenmassen zu unserem Hotel kommen. Hier machen wir auf Wellness und lassen uns kulinarisch verwöhnen, da am nächsten Tag nochmals eine anstrengende Etappe folgt.
Am Sonntag heißt es dann zunächst 900 Hm über den 2694m hohen Chaschauna Pass mit flowiger Abfahrt ins Engadin zu packen. Zum Aufwärmen rollt man 200Hm aufwärts durch das Val Federia, ab der Abzweigung zur Chaschauna Hütte geht es so richtig zur Sache. Von hier aus führt eine steile Schotterstraße mit Steigungen bis zu 25% zur Hütte, zu fahren nur von Konditionsbolzen oder man schiebt gemächlich hinauf. Hier lassen wir uns die Pasta und Cola schmecken. Ab dem Rifugio folgt noch eine kurze Schiebepassage, bevor man sich die letzten Meter bis zur Passhöhe nochmals auf den Sattel schwingen kann. Die Abfahrt auf der anderen Seite beginnt auf einem anspruchsvollen Singletrail, bevor die Piste immer steiler, schottriger und stark ausgefahren wird, an einigen Stellen schiebt man sicherheitshalber wegen der Sturzgefahr besser. Unten geht es dann über schöne Alpböden auf einem schmalen Trail an der Chaschauna Alp vorbei, bevor man auf einem Schotterweg, später asphaltierter Forststraße rasant ins Tal nach Schanf fährt. Jetzt müssen wir noch ca. 50 km auf dem Engadin Radweg in ständigen Auf und Ab bis Sur En fahren, dadurch addieren sich noch einige Höhenmeter dazu. Helga und ich nehmen es bequemer und fahren ab Zernez auf der Strasse. Am Campingplatz von Sur En treffen wir uns dann fast zur selben Zeit wieder. Trinken noch etwas zusammen , verstauen die Bikes und machen uns auf die Rückfahrt. Es war eine tolle Bike-Ausfahrt mit tollen landschaftlichen Eindrücken, Singletrails und rauschenden Downhills.