Oster-Skitour Martell-Tal
Skitourenausfahrt Enzianhütte - Martelltal/Südtirol
Mit gemischten Wettergefühlen fuhren 3 Teilnehmer der Bergsteigergruppe (Ingo, Rolf, Klaus) am Karfreitag Richtung Südtirol ins Martelltal zum Gasthaus Enzianhütte. Der Gasthof, 2.051m hoch im Talschluss gelegen, ist idealer Ausgangspunkt für ein dutzend Skitouren. Mit etwas längeren Anstiegen konnten wir die ausgebuchte Zufall- und Martellerhütte meiden und waren komfortabel untergebracht. Mit 2 Meter Schnee lag darüber hinaus noch ungewöhnlich viel Schnee am Ausgangspunkt.
Früh starteten wir am Samstag bei dichten Wolken Richtung Köllkuppe (Cima Marmotta) 3.330m. Vom Gasthaus ging es durch den tief verschneiten, lichten Wald hoch zur Zufallhütte. Gleich nach der Hütte durch eine Einengung mit Felsriegel weiter bis zum flachen Talboden und links über einen steileren Hang hoch zum weiten Becken unterhalb des Fürkeleferners. Auf ca. 2.600m kamen wir an der Martellerhütte, die links liegen bleibt vorbei und folgten zunächst ein Stück der Spur in Richtung Zufallspitze. Weiter südöstlich über ziemlich steile Flanken zum Hohenferner. Den flachen Ferner weiter und über einem immer steiler werdenden Hang hoch bis zur Einsattelung rechts vom Gipfel, den wir problemlos mit Ski erreichten. Trotz der mässigen Sicht genossen wir bei der Abfahrt ins Tal den Pulverschnee und machten noch einen Einkehrschwung auf der in die Jahre gekommene Zufallhütte.
Abends begann es zu schneiden und bis zum Ostersonntag kamen 20 – 30 cm Neuschnee hinzu. Die Lawinensituation verschlechterte sich auf Stufe 3 aufgrund des zusätzlich aufkommenden starken Nordföhn. Wir machten uns auf den Weg ins relativ sichere Madritschtal Richtung Innere Pederspitz 3.295m. Ingo spurte die Tour bei nicht nachlassendem Wind. Aufgrund der Lawinensituation orientierten wir uns dann Richtung Madritschjoch 3.123m und beendeten dort bei starkem Schneefall und stürmischem Wind die Tour. Bei geringer Sicht ging es zurück. Entschädigt hat auch hier der ausgezeichnete Neuschnee.
Der Ostermontag sollte laut Wettervorhersage ein Traumtag werden. Früh zogen wir deshalb los auf den höchsten Gipfel im Bereich des Martelltals, die Zufallspitze 3.757m. Der Morgen war eiskalt und wolkenfrei und erst zum Nachmittag sollten erneut Wolken aus dem Süden aufziehen. Den Anstiegsweg zur Zufallhütte und weiter zur Martellerhütte kannten wir bereits vom Samstag. Heute ging es von dort das breite Tal weiter hinein auf den Fürkeleferner. Auf diesen sich links haltend hinauf bis rechts der Fürkelescharte. Dann rechts ausholend steil in das oberste Gletscherbecken hinauf. Vor der Ostflanke der Zufallspitze nach links zum Skidepot am Südostgrat. Von dort stiegen wir mit den Steigeisen die letzten 200Hm auf den Gipfel. Respekt vor Rolf, der mit seinen 70 Jahren nach 6,5 Stunden und 1.750Hm am Gipfelkreuz die Hand reichte. Nach dem Abstieg zum Skidepot folgten 1500 Hm Abfahrt bei bestem Schnee über die endlosen Gletscherhänge vorbei an der Martellerhütte. Nach kurzem Gegenstieg ging es über die Hochfläche vorbei an der Zufallhütte hinunter zum Parkplatz. Ein traumhafter und ausgefüllter Tag ging zu Ende. Was für Verhältnisse am 1. April. Wir werden sicher in diese Gegend wiederkommen.