Schüsselkarturm/Oberreintal

“Schober“ am Unteren Schüsselkarturm

Oberreintal 1971: 4 Jungmannen, zwischen 18 und 22 Jahre alt, sitzen unter der “Unterer Schüsselkarturm“-Nordwand am Einstieg der “Schober“ und starren ehrfurchtsvoll zur Einstiegsverschneidung hoch. Keiner traut sich einzusteigen, gilt die Tour doch als lupenreiner Gebirgssechser. Wie damals üblich tragen die Burschen steigeisenfeste Schuhe, und es sind alte Haken und Holzkeile zu erwarten, denen die heutigen Sportkletterer nicht einmal ihren Chalkbag anvertrauen würden. Endlich fasst sich Werner ein Herz und steigt ein, ich als Seilzweiter hinterher. In Wechselführung meistern wir dann die Kletterei.

51 Jahre später stand ich wieder am Einstieg, die „Schober“ ist längst kein Maßstab mehr, links und rechts davon ziehen die Siebener- und Achterrouten die Nordwand hoch. Die “Schober“ gilt nur noch als ein Relikt aus längst vergangener Zeit, nun ja, wie mein Partner Ulli und ich eben auch. Dank der Klebehaken konnten wir uns vor einem Seilschaftsabsturz sicher fühlen, und so gelang uns die Tour noch einmal, “6“ ist sie trotz der Klebehaken immer noch. ( H.F.)

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