Skitourenausfahrt Schlinig

Sesvennagebiet, Südtirol
Hotel Edelweiß, 6.2. – 8.2.2015

 

Eigentlich wollten wir ja nach Reschen fahren um dort Touren im Rojental oder Langtauferertal zu machen. Wegen der Schneeverhältnisse suchten wir ein etwas höhergelegenes Quartier als Ausgangspunkt. Also buchten wir uns zu Siebt im nahegelegenen Schlinig im Hotel Edelweiß ein. Es liegt 1700m hoch und versprach annehmbare Bedingungen. Das Gebiet ist als Ausgangspunkt für den Piz Sesvenna bekannt. Nach einer etwas chaotischen Anfahrt bei Sturm, heftigen Schneeverwehungen und whiteout erreichten wir Freitagnachmittag unsere Unterkunft.

Nach leichtem Schneefall, der Lawinenbericht gab einen oberen Dreier aus, wollte wir bei herrlichem Wetter auf die Rasass Spitze gehen.

Der Anstieg führte zuerst gemächlich ansteigend bis unter den Felsriegel der Schwarzen Wand. Mit Vorsicht querten wir mit ausreichenden Sicherheitsabstand die Lawinenrinnen zur Terrasse der Sesvenna Hütte.

Auf den Ratschlag des Hüttenwirts hörend, verzichteten wir auf unser geplantes Ziel und stiegen statt dessen zur Sesvenna Scharte und eventuell auf den Schadler. Herrliche Mulden mit schönem Powder führten uns zur Scharte. Dieter und Rolf stiegen noch auf die Schadler Spitze. Der steinige Gipfelaufbau versprach uns anderen keinen Abfahrtsgenuss, weshalb wir auf den letzten Aufstieg verzichteten. Von der Scharte bot sich uns ein herrlicher Blick auf den im Westen gelegenen Piz Sesvenna. Durch geschützte Mulden fuhren wir durch lockeren Pulver an der Sesvennahütte vorbei zur Schwarzen Wand.

Die Lawinenhänge darunter hatten sich durch die Rinnen entladen, so dass wir nun über grobe Lawinenkegel in den Talboden stocherten. Über den gebahnten Wanderweg ging’s zurück ins Hote, wo wir abends lukullisch verwöhnen ließen.

Nachts schlug das Wetter um. Der Wind wurde wieder stärker und versprach nichts gutes. Am Morgen dann starker Föhnsturm. An den Gipfeln und Graten hingen lange Schneefahnen. Wir wollten den Kälberberg angehen. Vom Langlaufzentrum ging auf einem Waldweg in langen Schleifen bis oberhalb der Baumgrenze. Hier bekamen wir den Sturm voll zu spüren. Bis zur Gratkante gingen wir noch hoch, und brachen dann ab. Es machte keinen Sinn mehr noch weitere 500 Höhenmeter im Sturm hoch zusteigen. Über Wiesen und kleine Waldlichtungen fuhren wir ins Tal ab. Hier packten wir unser Gepäck zusammen und machten uns an die Heimfahrt.

 ( Photos Rolf S.,WM, Text WM )

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